Mit einer speziellen selbst geschriebenen Weihnachtsgeschichte, Weihnachtsdüften, Kerzenlicht und feinem Essen feierte die evangelische Kirchgemeinde Rapperswil-Jona Gemeindeweihnacht.
Die liebevoll hergerichtete Weihnachtsdekoration auf weissen gedeckten Tischen gab der Feier ein stimmungsvolles Ambiente. Kirchenvorsteherin Margrit König mit ihren vielen Helferinnen und Helfern war schon Tage zuvor still und leise am Werk. In Scharen strömten die zahlreichen Gäste herbei, standen zusammen, plauderten fröhlich und freuten sich auf das feine Essen und die schöne Feier in Gemeinschaft mit andern, darunter auch viele Alleinstehende. Es ertönte ein lüpfiger bulgarischer Tanz, gefolgt von Klezmer, vorgetragen von Cornelia Dürr, Klarinette und Martin-Ulrich Brunner am Flügel. Das bekannte Weihnachtslied «Es ist ein Ros entsprungen» erklang und alle stimmten ein. «Wie riecht denn Weihnachten?», fragte Pfarrer Heinz Fäh in die Runde und spontan ertönten Antworten wie: Nach Tannenreisig, Gebäck, Mandarinen, Glühwein. Klappbecher mit sechs verschiedenen Düften wurden herumgereicht und die Gäste wurden aufgefordert, auf einem Testblatt die richtigen Antworten dazu aufzuschreiben. Die Gewinner des Duft-Wettbewerbs erhielten am Schluss einen kleinen Preis in Form einer Curry-Mischung. Eine fröhliche Stimmung schwebte im Raum. Es wurde getuschelt und gekritzelt. Jiddische Musik ertönte.
Auf der Flucht vor Weihnachten
Und doch sind heute viele Menschen auf der Flucht vor Weihnachten. So auch die vier jungen Menschen in der von Pfarrer Heinz Fäh selbst geschriebenen Weihnachtsgeschichte. Sie handelt in Äthiopien. Farbig und mit vielen Details wurde das wunderschöne Land beschrieben und mit passenden Bildern dokumentiert. Lena aus Zürich, Gaby aus Deutschland, Igor aus Russland und Greg von Australien haben sich laut Geschichte erst auf der Adventure Tour durch Äthiopien kennengelernt. Sie wollten Weihnachten anders als üblich – im Ausland verbringen. Nach einem Achsenbruch auf der Weiterfahrt von Axum sassen sie nun am Weihnachtsabend fest, in einer kleinen Lehmhütte, zusammen mit Einheimischen und ihren Tieren als Mitbewohner. Lena monierte, sie habe sich Weihnachten anders vorgestellt. Es roch nach Stall und frisch gerösteten Kaffeebohnen. Der Kaffee wird dort rituell zubereitet und serviert. Igor sprach mit Bewunderung von den wunderschönen, 800 Jahr alten, aus dem Felsen ausgehölten Steinkirchen in Labibela und von Axum. Dort soll laut Legende die Bundeslade verwahrt sein und Mendix, der Spross von Königin Saba und König Salomon gelebt haben. Die fiktive Reise führte die vier zurück in biblische Zeiten. «Hier begegnen sich Vergangenheit und Gegenwart, Fiktion und Wirklichkeit», so Pfarrer Fäh. Die Geschichte versetzte auch zurück in die vor vier Jahren statt gefundene Gemeindereise in dieses geheimnisvolle Land. Beeindruckend erlebte man – wie in der Geschichte – wie die Einheimischen ihren Glauben leben, sich verneigen, die Ikonen küssen und sich segnen lassen. Der schwere Duft von Weihrauch ist dort allgegenwärtig. Auch in der kleinen Hütte bereitete er sich aus, nachdem die Hausherrin ein kleines Stück Harz ins Feuer warf. Eine schwere Geburt, bei der Gaby aus Deutschland half, rundete das Geschehen ab. Jeder der vier Gestalten nahm ihre Eindrücke von dieser besonderen Weihnacht in Äthiopien mit nach Hause. Nie mehr werden sie den Duft dieser Weihnacht vergessen. So endete die Geschichte.Der Riechtest mit Wettbewerb brachte Stimmung in die Weihnachtsfeier
Auch die Feier im Evangelischen Zentrum Rapperswil ging nach den Hauptgang und Dessert mit dem Lied «Stille Nacht, heilige Nacht» langsam ihrem Ende zu. Glücklich und zufrieden mit einem kleinen duftenden Arrangement machten sich die Gäste auf den Heimweg.
Mit einer speziellen selbst geschriebenen Weihnachtsgeschichte, Weihnachtsdüften, Kerzenlicht und feinem Essen feierte die evangelische Kirchgemeinde Rapperswil-Jona Gemeindeweihnacht.