Text: Belinda Dietziker | Foto: zVg. Kath. Kirchgemeinde RJ
Das ökumenische Trauercafé «Lichtblick» richtet sich an alle, die einen geliebten Menschen verloren haben und in ihrer Trauer Unterstützung suchen. Es bietet einen Ort, an dem Trauernde im Austausch Trost finden können. Begleitet wird das Trauercafé von Seelsorgerinnen und Freiwilligen, darunter Katharina Schulthess Aeberli: «Es ist mir wichtig, anderen Menschen etwas Gutes zu tun. Ich denke, dass wir in einer Stunde allein mit Zuhören etwas Licht ins Dunkel der Trauernden bringen können.» Sie schätzt den Austausch mit den Besuchenden und der Pfarrperson.
Die Auseinandersetzung mit Trauer hat sich bisher auf Todesfälle in Katharinas Familie und im Freundeskreis beschränkt. Fremde Menschen in ihrer Trauer zu begleiten, ist eine neue Erfahrung. Bei den Gesprächsrunden kann herausfordernd sein, wenn komplexe Familiengeschichten zur Sprache kommen: «Da stosse ich an Grenzen, ein Psychologe wäre besser geeignet.» Manchmal fällt ihr die Abgrenzung schwer. «Das Thema Trauerarbeit stimmt mich nachdenklich, denn auch ich werde eines Tages in dieser Situation sein.»
Die Arbeit und das Dasein für trauernde Menschen fordern Präsenz und Energie. Dabei bleibt sie realistisch: «Ich kann nicht helfen, aber ich kann zuhören. Ab und zu wird im Trauercafé auch gelacht und das tut allen gut!» Vor den Treffen bereitet sich Katharina innerlich vor. «Offen und ruhig erwarte ich die Besucher/- innen.» Die Gespräche lassen sie demütig und dankbar sein: «Es macht mir bewusst, wie schnell sich das Leben verändern kann.» Die Begegnungen haben ihre Sicht auf Trauer verändert: «Ich habe gelernt, dass jeder Mensch auf seine Weise trauert und dass Trauerarbeit viel Zeit braucht. Man kann den Prozess nicht beschleunigen.»
Das Trauercafé steht allen offen.
Nächstes Treffen: Freitag, 8. November 2024, 9.00–10.30 Uhr im kath. KGH Jona