Text und Foto: Nathalie Billeter
Der Jonas Treff ist ein Ort des Austauschs für Menschen mit psychischer Belastung. Zweimal pro Woche empfangen das Freiwilligenteam der Kirchgemeinde und eine Sozialarbeiterin der Psychiatrie SG die Gäste. Am grossen Tisch begegnen sich Menschen aus den verschiedensten Kulturen und Glaubensrichtungen. Auch das Spiel am Töggelikasten ist sehr beliebt, dort entstehen Freundschaften. Die Besucher sagen: «Ich schätze den respektvollen und wertefreien Umgang» oder «Ich bin akzeptiert, so wie ich bin.» Die GastgeberInnen schenken diesen Menschen ihre Zeit. Sie ermöglichen ihnen eine Oase der Auszeit, haben ein offenes Ohr und verwöhnen sie mit Selbstgebackenem. Die Sozialarbeiterinnen stellen den Gästen ihr fachliches Wissen zur Verfügung. Dieses Jahr feiert der Treff sein fünfzehnjähriges Bestehen. Ohne das grosse Engagement der langjährigen Freiwilligen wäre der Betrieb undenkbar. Auf die Frage, warum sie sich für den Treff engagiert, sagt Antje, eine Freiwillige der ersten Stunde: «Ich fand es ein gutes und notwendiges Projekt. Der Jonas Treff soll immer wieder zu einer «Nische » für unsere Mitmenschen werden. Hier haben sie einen Ort, wo sie ohne Stigmatisierung mit anderen Menschen in Kontakt kommen.» Ute sagt: «Wir können mit Empathie unseren Gästen einen unbeschwerten Nachmittag bieten. Das Gespräch am grossen Tisch über aktuelle Situationen, Sorgen oder die Gesundheit ist im Jonas Treff häufig die einzige Möglichkeit, sich mit anderen auszutauschen.» Rita möchte der Gesellschaft etwas zurückgeben: «Zuhören ohne zu werten, neutral bleiben, auch wenn es manchmal schwierig ist.» Warum haben sie sich für die kirchliche Freiwilligenarbeit entschieden? Einige von ihnen wurden von Mitarbeitern angefragt oder gingen selbst auf diese zu, andere fühlten sich vom Projekt angesprochen. Zum Schluss sagt Rita: «Wir sind ein gutes Team und können uns aufeinander verlassen.»