«Und ich schaute: ..siehe, ein weisses Pferd, und der auf ihm sass, hielt einen Bogen, und es wurde ihm eine Krone gegeben, und er zog als Sieger aus, um zu siegen.»
Offenbarung 6,1–2
Die Masken sind gefallen. Nachdem die Pandemie überstanden schien, blickte man nicht nur in Läden und Restaurants in unverhüllte Gesichter, sondern auch in den Kirchen. Zögernd reichte man sich wieder die Hand.
Doch kaum ging das Aufatmen durch die Gesellschaft, wurden wir am 24. Februar mit den Worten geweckt: «Wir sind heute in einer anderen Welt aufgewacht» (Annalena Baerbock). Ein Krieg erschüttert Europa und zieht
eine schreckliche Spur.
Einmal mehr sind die apokalyptischen Reiter unterwegs, wie sie das letzte Buch der Bibel beschreibt. Der erste Reiter tritt als Sieger auf. Ihm folgen, mit den drei weiteren Reitern, der Schrecken des Krieges, die Teuerung, schliesslich Krankheit und Tod.
Zerbricht nun die Friedensordnung, die Europa Jahrzehnte des Wohlstands beschert hat? Bricht eine neue Eiszeit zwischen Menschen und Nationen an?
Das letzte Buch der Bibel endet nicht im vernichtenden Desaster. Gott gibt seine Mission der Liebe nicht auf – trotz aller menschlicher Verfehlung. Nach den Erschütterungen ist die Wende versprochen. Die apokalyptischen Reiter mögen eine tödliche Kraft entfalten, doch ihre Macht bleibt begrenzt. Das lässt uns hoffen. Hoffnung hat für Christen einen Namen und ein Gesicht: Jesus Christus, der Gekreuzigte und Auferstandene, an dessen Schicksal uns Karfreitag und Ostern erinnern.
Christus spricht im letzten Kapitel der Offenbarung über die Vision einer himmlischen Stadt (22, 2.13):
«In der Mitte zwischen der Strasse und dem Fluss, nach beiden Seiten hin, sind Bäume des Lebens, … Jeden Monat spenden sie ihre Früchte, und die Blätter der Bäume dienen zur Heilung der Völker. … Ich bin das A und das O, der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende.»
Text und Foto: Pfarrer Heinz Fäh