Tagtäglich stehen wir vor Türen, bekannten, aber auch unbekannten. Sie sind geöffnet, meist aber abgeschlossen und verriegelt. Teils kennen wir, was uns dahinter erwartet. Manchmal nicht. Ich überlege mir in solchen Situationen, ob überhaupt jemand da ist? Und wer empfängt mich hinter der Tür? Bin ich willkommen oder stehe ich zu unpassender Zeit vor der Tür? Türen können trennen und verbinden. Meist hängt es von beiden Seiten ab – vor und hinter der Tür.
Jesus Christus spricht: «Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen»
Johannes 6,37
Davor stellt sich Jesus den Fragen seiner Nachgereisten. Sie bestürmen ihn: «Was müssen wir tun, um Gott zu gefallen?» «Welche Zeichen kannst du uns von Gott liefern, damit wir deinen Worten glauben können?» Sie wollen «Tür öffnende» Beweise! Dabei ist Jesus die leibhaftige Tür zum lichtdurchfluteten Lebensraum – sie steht sperrangelweit offen. Er selber lädt dazu ein, seinen «Raum» zu betreten. Er bietet allen alles zum Leben an. Dafür liegen zum Verzehr bereit, wie auf einem schwebenden Tisch, «Brot und Wein».
Wir leben «Tür an Tür» mit unseren Mitmenschen. Haben Sie sich auch schon einmal gefragt, wie das Leben hinter den Türen aussieht? Es kann sein, dass von aussen nichts Auffälliges erkennbar ist, wenn sie aber einmal drinnen stehen, kommt ihnen pure Armut entgegen, auch hier in Rapperswil-Jona.
In der Diakonie können wir alle, auch Sie im persönlichen Umfeld, etwas dagegen tun. Wir nehmen uns «Zeit» für unseren nächsten Mitmenschen. Wir «hören» zu und «schauen» hin. Gemeinsam versuchen wir kleine Schritte zu gehen, die näher zu einem Leben mit Hoffnung und Perspektiven führen.
Wir dürfen den Worten von Jesus Christus vertrauen. Seine Tür zu seinem «Lebensraum» ist immer und jederzeit offen. Er wird uns nicht abweisen.
Text: Jürg Andrin Hermann, Diakon | Foto: Motiv von Stefanie Bahlinger, Mössingen, www.verlagambirnbach.de