Ein Kind liegt am Boden und schreit. Schnell nähert sich ein Kamerad, streckt ihm die Hand entgegen und sagt: «Komm, steh auf, ich helfe dir!»
Jeder von uns ist schon mal hingefallen. Doch nicht immer ist die Erfahrung, dass jemand da ist, der mir die Hand entgegenstreckt und mir hilft.
In diesen Tagen liegen viele Menschen am Boden, erschöpft und gezeichnet vom Leben und von den letzten Monaten. Das eingeschränkte Leben ist für viele Menschen schwer zu ertragen. Sie sehnen sich nach einem besseren, doch die Kraft zum Aufstehen, sie fehlt. Und eine helfende Hand ist auch nicht einfach so in Sicht.
So ähnlich erging es vor langer Zeit auch dem Synagogenvorsteher Jairus. Seine Tochter liegt im Sterben. Der Fall scheint aussichtslos. Jairus hat noch eine letzte Hoffnung. Er geht zu Jesus und bittet ihn, seiner todkranken Tochter zu helfen. Jesus macht sich mit ihm auf den Weg, denn für Jesus gibt es keinen hoffnungslosen Fall. Zu Hause angekommen, geht er zur Tochter ans Bett.
«Und er nimmt die Hand des Kindes und spricht zu ihm: Talita kum! Das heisst: Mädchen, ich sage dir, steh auf! Und sogleich stand das Mädchen auf und ging umher. Es war zwölf Jahre alt. Da waren sie fassungslos vor Entsetzen.» Markusevangelium 5,41–42
Mich erinnert die Geschichte an Ostern. Jesus stirbt, weil er den Menschen geholfen und ihnen immer wieder die Hand ausgestreckt hat. Drei Tage nach seinem Tod steht er auf und geht weg, auferstanden vom Tod.
Bei Jesus gibt es Hoffnung. Dafür ist er in den Tod gegangen und von den Toten auferstanden, damit auch wir heute hoffen dürfen – trotz allem!
Vielleicht wird dieses Jahr Ostern ja dort, wo ich meine Hand ausstrecke, dem entgegen, der sie braucht. ■
Text: Cyril Schmitt-Martínez | Foto: AdobeStock
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