Im Evangelischen Kirchenzentrum Jona zog der Weltbazar mit seinem reichhaltigen Angebot Scharen von Besucherinnen und Besuchern in seinen Bann.
«Your friendship has been a blessing» – ein Segen sei die Freundschaft, betonte David Adams, Pastor der Jubilee Community Church JCC, der zusammen mit drei weiteren Mitgliedern seiner Kirchgemeinde extra wegen des Weltbazars hierher gereist war. Die JCC und die Evangelische Kirchgemeinde Rapperswil-Jona verbindet ja eine langjährige Partnerschaft, und es wurden viele Freundschaften in dieser Zeit geknüpft.
Mit dem Geld aus der Schweiz, so Adams, habe die JCC unzähligen Menschen in Kapstadt beistehen können. Zum Beispiel sei das Gesundheitszentrum, wo jede Person für einen symbolischen Beitrag ärztliche Beratung in Anspruch nehmen kann, erweitert worden. Aber auch dem Projekt für entlassene Strafgefangene komme eine grosse soziale Bedeutung zu. In zwei von der JCC geführten Häusern, einem für die Frauen, einem für die Männer, würden sie für ihr Leben in Freiheit ertüchtigt, indem man sie auf der Stellen- und Wohnungssuche begleite.
In diese und in weitere soziale Aufgaben der südafrikanischen Partnergemeinde sowie in zwei Projekte der Mission21 in Chile fliesst das Geld des diesjährigen Weltbazars.
Über 200 Freiwillige haben ihn seit Monaten vorbereitet, haben gestrickt, gebastelt, gebacken, Bücher und Geschirr sortiert. «Die Aufgabe macht mir grossen Spass», erzählte eine Freiwillige, und eine andere: «Warum ich beim Bazar helfe? Ich habe schon beim allerersten mitgewirkt.» Nun, der Andrang der Gäste zeigte einmal mehr, dass sich der grosse Aufwand gelohnt hat. Schon in kürzester Zeit waren die Adventskränze ausverkauft, und auch am Guetslistand kamen die Verkaufenden kaum nach mit Abfüllen und Wägen der Säcklein, denn es hat sich längst herumgesprochen, dass man sich mit den «Bazar-Guetsli» brüsten kann wie mit dem eigenen, nach Grossmutters Rezepten gebackenen Konfekt.
Auch auf dem Flohmarkt und in der Bücherstube gab es zeitweise kein Durchkommen mehr, und zwar nicht nur wegen der attraktiven Angebote, die die Kauflustigen anlockten, sondern ebenso wegen der spannenden Gespräche, die sich immer wieder ergaben. Ein gestandener Herr etwa, der auf der Suche nach einer Karte der Silvrettagruppe war, erzählte mit leuchtenden Augen von den tollen Skitouren, die er dort vor Jahrzehnten gemacht habe. Ältere Frauen frischten langjährige Freundschaften auf, während junge Mütter über ihre Kinder plauderten und sich über die Spielgruppe austauschten, die sich normalerweise in den Räumlichkeiten der Kirche trifft. So sagte eine von ihnen, sie habe einfach mal sehen wollen, wie es hier mit all den Büchern aussehe. «Und die Kinder finden den Bazar lässig, denn hier läuft immer etwas für sie», ergänzte eine andere. Tatsächlich: Um die Kirche dampfte eine Eisenbahn, auf den Bobbycars fühlten sich die Kleinen wie richtige Rennfahrer, und ein Karussell drehte sich unentwegt.
Der lokale Bazar wird mit dem von ihm generierten Geld ein kleines Zeichen in der grossen weiten Welt setzen.
Johanna Krapf