«Er ist nicht hier, er ist auferstanden.»
Matthäusevangelium 28,6
Von Weihnachten bis Karfreitag, von der Geburt bis zum gewaltsamen Tod, können wir Jesus als religiös Hochbegabten verstehen, den am Ende das Schicksal eines Aufrührers ereilt hatte. Doch bei Ostern ist Schluss. Die verstörende Botschaft, welche die Frauen am Grab zu hören bekamen, als sie den Toten ehren wollten, hiess: «Er ist nicht hier, er ist auferstanden.» Jesus begegnete ihnen als der abwesende Tote, der von neuem das Leben ergriffen hatte. Es mag auch für uns Erfahrungen der Rückkehr ins Leben geben – durch die Genesung von einer todbringenden Krankheit oder durch einen Neuanfang nach einer schmerzlichen Trennung. Doch Ostern übersteigt die Vorstellungskraft. Es ist diese lebendige Abwesenheit und manchmal gar die geheimnisvoll erfahrbare Anwesenheit Jesu, von der uns Ostern berichtet. Fassungslos stehen wir vor dem Unfassbaren. Uns geht es dabei nicht anders als den Jüngern, die zweifelten, staunten und schliesslich jubelten. ■
Text und Foto: Heinz Fäh | Auferstehung Christi, Isenheimer Altar, von Matthias Grünewald, Colmar
«Er ist nicht hier, er ist auferstanden.»
Matthäusevangelium 28,6