Meine Arbeit als Jugendarbeiterin

Text: Reihaneh Khorand | Foto: Timo Brühwiler

Von Berufung zum Beruf – oder umgekehrt? Im Sommer 2021 habe ich mein sechsmonatiges «Sozial-Praktikum» in der Kirchgemeinde Rapperswil-Jona begonnen, was schließlich zu meiner Festanstellung als Sozialdiakonin in Ausbildung führte. Während meines Praktikums erkannte ich schnell, dass die Arbeit in der Kirche für mich nicht nur ein Beruf, sondern Berufung ist. Es wurden mir Türen geöffnet, um einerseits hineinzuschauen, mitzuwirken und andererseits viel Neues kennenzulernen. Während dieser Zeit konnte ich mich nicht nur persönlich entfalten, sondern mich auch mit Leib und Seele in kirchliche Tätigkeiten einbringen. Die Kirche ist für mich ein Ort, an dem ich auf viele Menschen treffe, die mich auf meinem Weg unterstützen und ermutigen, ich aber ebenso junge Menschen auf ihrem Weg begleiten darf. «Chillä ide Chilä» (Jugendtreff), «Roundabout Youth» (Mädchen-Tanzgruppe) und Pfefferstern-Module gehören zu den spannenden Bereichen, bei denen ich viel Herzblut und Leidenschaft einbringen darf. Es macht mir große Freude, mit Jugendlichen Projekte oder Abende zu planen und zu organisieren und ihre Begabungen zu entdecken. Von Jugendlichen zu hören, dass sie am liebsten jeden Freitagabend «Chillä ide Chilä» besuchen möchten, berührt und motiviert mich. Es ist für mich ein Highlight zu sehen, wie Jugendliche freiwillig und mit viel Leidenschaft Zeit und Energie in ein Projekt unserer Kirchgemeinde investieren. Solche Momente spiegeln für mich den Wunsch der jungen Menschen wider, nach einem einander tragenden und dienenden Zusammenleben in unserer Gesellschaft. Neben meiner Funktion als Jugendarbeiterin absolviere ich eine Ausbildung zur Sozialdiakonin HF am TDS in Aarau. Durch das berufsbegleitende Studium ist es mir möglich, die erlernte Theorie gleich in die Praxis umzusetzen. Die Kombination aus Schule und Arbeit ermöglicht mir einen tieferen und verständnisvolleren Einblick in den christlichen Glauben und in die Welt meiner Mitmenschen.