«Sorgt euch um nichts, sondern lasst in allen Lagen eure Bitten durch Gebet und Fürbitte mit Danksagung vor Gott laut werden. Und der Friede Gottes, der alles Verstehen übersteigt, wird eure Herzen und eure Gedanken bewahren in Christus Jesus».
Philipperbrief 4,6–7
In einer Zeit der Krise, die von Unsicherheit geprägt ist, können diese Verse aus dem Philipperbrief eine Provokation sein. Von wegen sorgt euch um nichts! Von wegen Frieden! Überall gibt es Unstimmigkeit, Missgunst, die Meinungen gehen weit auseinander und der Friede ist längst abhanden gekommen. Sich keine Sorgen zu machen ist eine grosse Herausforderung. Doch höre ich immer wieder Stimmen und erlebe es auch selber, dass Mitten in Krisen und Mitten im Leid, genau dieser Frieden Gottes erfahrbar, ja ganz deutlich spürbar wird. Oft genau dann, wenn wir die Sorgen abwerfen. So empfiehlt auch Paulus im Philipperbrief, dass wir mit all unseren Bitten vor Gott kommen sollen. Ja, wir sollen es laut werden lassen, unsere Sorgen loswerden.
Ein ehemaliger Dozent von mir hat einmal gesagt, dass wir mit allem was uns beschäftigt, zu
Gott kommen und ihm alles «hinwerfen» sollen. Auch das, was uns traurig, ohnmächtig und wütend macht. Dies sei der bessere Weg, so der Dozent weiter, als wenn wir uns von Gott abwenden, uns zurückziehen, aus Angst Gott komme mit unserem Klagen nicht zurecht oder
anders gesagt, es gehöre sich nicht, Gott anzuklagen. Es entlastet, wenn wir in unseren Worten
alles Gott vorbringen, was uns beschäftigt. Wer weiss, vielleicht erleben wir genau dann,
dass uns der Friede Gottes erfasst und Veränderung bewirkt. Mögen die Worte von Paulus uns auch heute ermutigen, mit allem, selbst mit scheinbar belanglosen Dingen, bei Gott anzuklopfen und sie ihm vorzubringen. Ich wünsche mir und uns, dass der Friede Gottes uns immer wieder neu erfüllt und bewahrt.
Text: Fabienne Bachmann | Foto: Adobe Stock
Gefällt Ihnen unser online Angebot? Dann abonnieren Sie doch unseren Youtube Kanal!