Endlich! Die Früchte unseres Quittenbaumes sind reif! Nach dem fruchtlosen 2019 freue ich mich riesig. Gerade in diesem Jahr ist es ein besonderer Aufsteller, ein Geschenk, auch wenn bei vielen Quitten der Wurm drin ist. Ehrlich! Ich habe ja gar nicht viel für diese Ernte getan. Ich habe da und dort einen Ast geschnitten, genug Wasser gegeben – mehr nicht. Jetzt, nach einer Woche, sind die letzten Quitten entsaftet. Ich bin froh, dass diese Arbeit getan ist.
Ein Gedanke lässt mich nicht los: einfach so geschenkt sind diese Früchte aber auch nicht oder zumindest das Endprodukt nicht. Es braucht definitiv auch meinen Einsatz. Eigentlich ein symbolisches Bild. Welche Ernte gibt es in andern Bereichen meines Lebens?! Was sind die Früchte meiner Arbeit? Wie viel muss ich tun und leisten, um Früchte in meinem Leben zu sehen? Was habe ich geerntet im letzten Jahr? Was, wenn die Früchte klein sind und mein Einsatz zu wenig war oder der Wurm drin ist? Ich hoffe doch, dass meine Arbeit Frucht bringt und irgendwo im Verborgenen auch etwas Grosses gedeihen kann, heranreift und sichtbar wird. Was habe ich in Beziehungen erreicht, in meiner Familie, bei Mitmenschen? Welchen Anteil habe ich am Gelingen guter Beziehungen? Ich merke, so einfach wie mit dem Quittenbaum ist das nicht mit dem Sähen, Pflegen und Ernten. Und wie steht es mit Gott? An welcher Stelle und wie wirkt Gott?
«Gott, der Samen gibt für die Aussaat
und Brot zur Nahrung, wird auch euch
das Saatgut geben und die Saat aufgehen
lassen…».
2. Korinther 9,10
Dieser Vers könnte für mich eine Antwort sein. Wenn ich auf mein Leben zurückschaue, sehe ich immer wieder: Gott hat positiv in meinem Leben gewirkt. Ich kann vertrauen, dass ich guten Samen bekomme, aber es braucht meinen Einsatz, damit ich Früchte ernten kann. Was ich aus Gottes Saatgut mache, liegt an mir. Aber warum braucht es diese blöden Würmer!? ■
Text und Foto: Claudia Rieben