Mein Fels und meine Burg

Der Herr ist mein Fels, meine Burg und mein Erretter.
Psalm 18,3 a

Ich schreibe diese Zeilen in den Tagen, als die Garten- und Bauzentren wieder öffnen konnten. Die Lockerung aus der Corona-Krise beginnt.
Wir wissen noch nicht genau, wie es weitergeht und wann es endet, doch es geht weiter. Ein Licht ist am Ende des Tunnels sichtbar.
In Zeiten der Ungewissheit tut es gut Orte zu haben, in denen man Schutz findet, sich sicher fühlt und zur Ruhe kommen kann. Felsen und
Burgen sind so Orte, die Sicherheit geben können.

Der Psalmschreiber vergleicht Gott als Fels, Burg und Erretter.

Beim 500 Jahre Reformationsjubiläum besuchten wir in den Sommerferien u.a. die Wartburg (Bild). Sie war auch für Martin Luther so ein
Ort der Sicherheit. In einer seiner grössten Krisen, in denen er als Vogelfreier, von jeder Person (ohne Konsequenzen) getötet werden
konnte, waren die Burg und sein Turmzimmer so ein Ort des (unfreiwilligen) Rückzuges und der Sicherheit. In dieser Zeit übersetzte er das
Neue Testament vom Griechischen ins Deutsch. So wurde die «Gute Nachricht» für die Menschen in ihrer Muttersprache les- und verstehbar.

In der Zeit der Krise verbirgt sich oft etwas Gutes, das im Moment noch nicht, aber im Rückblick manchmal doch sichtbar wird. In diesem Zusammenhang bekommt das berühmte Reformationslied: «Eine feste Burg ist unser Gott» (Kirchengesangbuch Nr. 32) für mich eine noch tiefere Bedeutung.

Ich wünsche Ihnen in dieser Zeit der Unsicherheit, der Krise, dass Gott für Sie auch eine Burg der Sicherheit werden kann und Sie aus tiefstem Herzen singen können:
«Ein feste Burg ist unser Gott, ein guter Wehr und Waffen. Er hilft uns frei aus aller Not, die uns jetzt hat betroffen.» ■

Text: Matthias Bertschi | Foto: M. Bertschi, Wartburg (D)