Jedes Jahr am Stephanstag führt die evangelisch-reformierte Kirche Rapperswil-Jona einen Gospel-Gottesdienst durch. Auch dieses Jahr kamen über 400 in die Kirche in Jona.
Am Schluss mündete der tosende Applaus in Standing Ovation. Die Besucherinnen und Besucher hielt es nicht mehr auf den Stühlen. Sie wollten der grandiosen Darbietung, dem fantastischen Chor, der musikalischen Leitung und der eindrücklichen Predigt auf diese Weise ihren Dank zollen. Denn der Gottesdienst in Gospel-Form ging unter die Haut und direkt ins Herz.
Irgendwie hatte man wirklich den Eindruck, dass es dieses Jahr ganz speziell schön war. Vielleicht war es wegen der Einfachheit der gewählten Lieder («wir waren schon popiger»), vielleicht war es die tiefgehende Predigt, vielleicht war es die musikalische Begleitung – oder schlicht die Kombination aus all dem, das die Herzen besonders berührte.
Die Erleichterung war zu spüren
«I am happy and relieved» (glücklich und erleichtert) war dann auch die erste Reaktion des musikalischen Leiters, Casey Crosby, Amerikaner und bereits seit sieben Jahren dem Chor vorstehend. Denn auch heute noch kann er die Anspannung vor jeder Gospel Weihnachten nicht von der Hand weisen, obwohl er auch an diesem Stephanstag genau wusste, dass nach den acht Proben, welche seit November durchgeführt wurden, alles sitzte und passte.
Auch für Pfarrer Cyril Schmitt-Martínez ist der Gospel-Gottesdienst immer ein spezieller. Einerseits ist man sich in den Landeskirchen einen solch grossen Zulauf nicht (mehr) gewohnt, andererseits ist es aber auch eine einmalig gute Gelegenheit, für die Kirche wieder Werbung zu machen.
20-jähriges Jubiläum
Übrigens gab es dieses Jahr ein Jubiläum: Der Chor besteht nunmehr seit 20 Jahren – er wurde 1999 ins Leben gerufen, aus dem Wunsch heraus, jungen Menschen eine neue Form des Gottesdienstes zu bieten. Anfänglich wurde er jeweils am Freitag abend mit lauter Freiwilligen organisiert, doch der grosse Zuspruch führte dazu, dass der Gospel-Gottesdienst professionalisiert und jeweils alle zwei Wochen am Sonntag Morgen stattfindet.
Dickes Lob von auswärts
«Es war einer der schönsten Gottesdienste, den ich je erlebt habe, ich bin so berührt und so bewegt. Ich bin zwar in keiner Kirche und komme auch von auswärts, doch das heute war für mich ein ganz tolles Erlebnis.» Was der Besucher am Schluss der Veranstaltung Pfarrer Cyrill Schmitt mit auf den Weg gab, verdeutlicht wohl aufs beste, welche Freude die Veranstaltung bei den Besuchenden auslöste.